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Foto: Niederlausitz Aktuell

Der Panther in Dir

Musik: Walter-S
Textbearbeitung: Walter-S (unter Verwendung eines Bildes von R.M.Rilke)

Dein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Dir ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Dein weicher Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Erinnerung aus fernen Freiheitstagen
an Wege, die Dich immer geradeaus
vom Beutezug zum nächsten hingetragen
löscht der Klang der Stahlgestänge beinah aus

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.

Einst dachtest Du, als Herrscher Deiner Welt
fast unangreifbar fest im Sein zu steh´n
Wach auf und schärf die Waffen Deiner Sinne
vertrau´ dem Boden der Dich
mit unendlicher Geduld
an jedem Tag von Neuem
im Dasein erhält!

© Walter-S 2024