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James Krüss

Lyrik

Das Feuer


Hörst du, wie die Flammen flüstern,
knicken, knacken, krachen, knistern,
wie das Feuer rauscht und saust,
brodelt brutzelt, brennt und braust?
Siehst du wie die Flammen lecken
züngeln und die Zunge blecken,
wie das Feuer tanzt und zuckt,
trockene Hölzer schlingt und schluckt?
Riechst du, wie die Flammen rauchen,
brenzlig, brutzlig, brandig schmauchen,
wie das Feuer rot und schwarz,
duftet, schmeckt nach Pech und Harz
Fühlst du, wie die Flammen schwärmen,
Glut aushauchen, wohlig wärmen,
wie das Feuer, flackrig - wild,
dich in warmen Wellen hüllt?
Hörst du, wie es leiser knackt?
Siehst du, wie es matter flackt?
Riechst du, wie der Rauch verzieht?
Fühlst du, wie die Wärme flieht?
Kleiner wird der Feuerbraus:
Ein letztes Knistern,
ein feines Flüstern,
ein schwaches Züngeln,
ein dünnes Ringeln,
aus

Über James Krüss:

"Wer ein Kind zum Lachen bringt,
hat eine ganze Welt mit Licht erfüllt!"

Walter-S




Foto: NDR

Er konnte nicht nur Kinder mit seinen Geschichten in den Bann ziehen.
James Krüss verstand es auch, mit Gedichten
in denen er scheinbar banale Selbstverständlichkeiten beschrieb,
vorsichtig den Zeigefinger zu erheben ohne dass man es, flüchtig überflogen, wahrnahm.



DAS WASSER


Vom Himmel fällt der Regen
Und macht die Erde nass,
Die Steine auf den Wegen,
Die Blumen und das Gras.
Die Sonne macht die Runde
In altgewohntem Lauf
Und saugt mit ihrem Munde
Das Wasser wieder auf
Das Wasser steigt zum Himmel
Und wallt dort hin undher
Da gibt es ein Gewitter
Von Wolken grau und schwer
Die Wolken werden nass
Und brechen auseinand’,
Und wieder fällt das Wasser
Als Regen auf das Land
Der Regen fällt ins Freie,
Und wieder saugt das Licht
Die Wolke wächst aufs Neue,
Bis dass sie wieder bricht
So geht des Wassers Weise:
Es fällt, es steigt, es sinkt
In ewig gleichem Kreise,
Und alles, alles trinkt.

 
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