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Einsamkeit tötet

Aktuelles

Liebe Freunde
Wer den Menschen nicht liebt, den er sieht, kann nicht behaupten Gott zu lieben, den er nicht sieht!
Diese alte Erkenntnis aus dem ersten Johannesbrief hat gerade in dieser Zeit Gewicht.
Wir werden jeden Tag mit Zahlen befeuert, die uns aktuelle Infektionsraten vermitteln. Wir hören eine Zahl, die aussagt, wie viele Menschen mit oder durch das aktuell marodierende Virus verstorben sind, Uns werden Wirtschaftsdaten vermittelt, Milliarden an Verlusten um die Ohren gehauen aber eines bekommen wir nicht mit:
Wer zählt die Menschen, die während dieser notwendigen Abschottung aufgrund von Vereinsamung sterben?
Menschen die geistig oder seelisch eingeschränkt sind.
Menschen denen es unter „normalen“ Bedingungen schon schwerfällt, Kontakte zu knüpfen.
Menschen z.B. mit einer Demenzerkrankung, denen der Zugang zur einzigen Bezugsperson verwehrt ist die sie noch registrieren können, die für sie die einzig verbliebene Verbindung zum Leben, so eingeschränkt es auch immer sein mag, ist.
Die Zahlen derer, die unter diesen Bedingungen leise dahingehen werden wir wie gesagt nicht erfahren.
Umso wichtiger ist es, dass wir uns von den Zahlen lösen; dass wir realisieren, dass hinter jeder anonymen Zahl ein Mensch steht mit einem Leben, das Spuren in unserer Welt hinterlassen hat.
Rilke schrieb: „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren sind Schlüssel aller Kreaturen….“ Was dann?
In seinem aufrüttelnden Roman „Die Pest“ schrieb Camus: „ein toter Mensch ist nur dann von Bedeutung, wenn man ihn tot gesehen hat!
Die daraus folgende Gleichgültigkeit dem Einzelschicksal gegenüber ist das Isoliermaterial das unsere Welt erkalten lässt – schlimmer als die sogenannte „Klimakatastrophe“.
Was kann jeder tun?
Auch wenn es im Moment schwierig ist, jemanden der es dringend benötigt, in den Arm zu nehmen, seine Hand zu streicheln – „geht nicht, gibt´s nicht“ gilt auch hier.
Mach Euch Gedanken, wie Ihr für jemanden, der es braucht, den aktuellen Tag zu einem schönen Erlebnis gestalten könnt – und wenn es nur ein telefonischer Gruß ist.
Wer sich einem einsamen Menschen zur Verfügung stellt – verlässt selbst seine Einsamkeit.
Wer sich Gedanken darüber macht, für wen er gerade heute – in diesem Moment Licht sein kann, der steht selbst nicht mehr im Dunklen.
Also: Die Liebe zum Schöpfer beweist sich im liebevollen handeln gegenüber seinen Geschöpfen.
Und denkt dran: Angst (vor was auch immer) ist nichts weiter als ein Mangel an Information und Erfahrung. Dafür allerdings müssen wir selbst sorgen – jeder für sich, in jedem Moment.
Bleibt gesund! (und fröhlich)


Foto: Hildenbrand/dpa

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