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Weihrauch, Waffen und Macheten

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In wenigen Tagen jährt sich zum 27.Mal das Massaker von Nyarubuye (Ruanda)

Innerhalb 2 Tagen im April 1994 wurden hier ca 2000 Menschen auf widerlichste Weise (mit der Bezeichnung „"bestialisch" würde man Tiere beleidigen) ermordet. In Kibeho 15 000 und so weiter.

Es begann ein landesweites Abschlachten von zwischen 800 000 und 1 000 000 Menschen. Männer – Frauen – Kinder,  das sich bis in den Juli 1994 hinzog.
Wie immer, sah die „Weltgemeinschaft" inclusive der früheren Kolonialmacht tatenlos zu.  Die französische Bank BNP-Paribas war an der finanziellen Abwicklung  des Waffendeals mit den Mördern beteiligt.
Eine herausragende Rolle spielten dabei auch Geistliche und Nonnen der katholischen Kirche: Die Mehrheit der katholischen Amtskirche war auf Seiten der marodierenden Hutu-Diktatur.
Die meisten ihrer Priester und Nonnen hatten bei dem Blutbad teilnahmslos zugesehen oder gar den Mördern geholfen.
Zwischen dem 7. April und dem 4. Juli wurden in 160 Kirchen tausende Tutsi niedergemetzelt, die in die vermeintlich sicheren Gebäude geflohen waren.
Über die am Morden beteiligten Priester die Ihrer Strafverfolgung durch Flucht entgehen konnten, hielt der Vatikan seine schützenden Hände.

Die schutzsuchenden Menschen wurden von den Priestern und Nonnen nicht beschützt sondern ausgeliefert.
Der  katholische Erzbischof
der ruandischen Hauptstadt Kigali saß im Präsidium der Hutu-Einheitspartei und war als höchster Würdenträger der katholischen Kirche vor Ort sehr genau über die mörderischen Pläne der Hutu-Diktatur informiert. Er wusste, dass Zehntausende von Macheten aus China importiert wurden und die Bürokraten bereits die Todeslisten mit den Tutsi-Namen zusammen stellten.

Es folgen Beispiele:
Die Benediktinernonnen Gertrude Mukangango und Julienne Kizito wurden beschuldigt, 7000 Menschen, die sich in den Garten und das Krankenhaus des Klosters von Sovu gerettet hatten, an die Milizen ausgeliefert zu haben. Kizito soll selbst das Benzin herbeigeschleppt haben, mit dem die Massakeropfer anschließend verbrannt wurden. Hunderte Schutzsuchende wurden von ihnen vom Gelände verwiesen und anschließend ermordet.

In Marie Mercie in Kibeho, einer ländlichen Gemeinde im Südwesten Ruandas und Marienwallfahrtsort suchten 500 Internats-Schüler Schutz vor den Mördern.
Sie wurden von einer Pogromstimmung erfasst, in der Freunde Freunde verrieten, Lehrer ihre Schüler umbrachten und Geistliche ihre Schutzbefohlenen dem Mob überließen.
Internatsdirektor Uwayezu, Priester, selbst ein Hutu, tat sich als „wahrer Hirte" hervor: die Hetzjagd sei ihre eigene Schuld, herrschte er die Flüchtlinge auf dem Kirchenvorplatz an und warf ihnen vor, mit von Uganda aus angreifenden Tutsi-Rebellen zu sympathisieren. »Sollen diese Kakerlaken euch doch retten.«
Als die Mordlust sich auch seiner Hutu-Schüler bemächtigte, ließ er die Tutsi in einem Nebengebäude unterbringen. Doch zu ihrem vermeintlichen Schutz forderte er Gendarmen an, die längst selber zu Mördern geworden waren.
Der verantwortliche Bischof Misago weigerte sich, für den Schutz der Schüler zu sorgen.
Die Killer kamen gegen neun Uhr früh: von fanatischen Hutu-Milizen aufgehetzte Bauern. Aber auch Lehrer des Internats beteiligten sich am Massaker. Mädchen und Jungen wurden zu Tode gehackt oder verstümmelt, erschossen oder erschlagen.
Der damalige Priester Wenceslas Munyeshaka verschleppte viele Frauen in ein nahes Hotel, um sie dort zu vergewaltigen. Drängten zu viele Flüchtlinge in die Kirche, wählte der Priester die aus, die erschossen werden und anschließend in Massengräbern verscharrt werden sollten.
Bis heute lebt er unbehelligt in Frankreich. Die katholische Kirche in Ruanda aber fühlt sich dafür nicht verantwortlich.
Die Kathedrale im Zentrum der ruandischen Hauptstadt Kigali wurde für Hunderte von Tutsi-Flüchtlingen zur mörderischen Falle. Gnadenlos lieferte Pater V. alle Frauen, die nicht mit ihm schlafen wollten, den Mördermilizen aus.

Mindestens drei Dutzend ruandische Kirchenvertreter die von Landsleuten der Beihilfe zum Völkermord bezichtigt werden, haben sich ins Ausland abgesetzt.
Heute leben sie hinter Klostermauern in Belgien, leiten Ordenshäuser in Frankreich, studieren Theologie an päpstlichen Universitäten oder predigen, wie Uwayezu, Nächstenliebe und Vergebung in italienischen Kirchen.

Wie sagte der Christus?:
„Was Ihr dem geringsten meiner Schafe getan habt, das habt Ihr mir getan!"
Welch eine Beleidigung für ihn, dass solche Kreaturen behaupten, seine Nachfolger zu sein!

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